Schwimmen lernen ist wichtiger als das Einmaleins

Die Kissinger Drittklässler mit Schulleiterin Annika Lauter (links), den DLRG-Projektleitern Doris und Frank Lippmann und der 16-jährigen Schwimmlehrerin Luisa Weigl (im Schwimmring). Foto und Text: Heike John

Kissinger Grundschüler nehmen an einem speziellen DLRG-Projekt teil. Wie die Rettungsgesellschaft sich einsetzt.

Die Drittklässler der Kissinger Grundschule sind gut gerüstet für die Badezeit. Sie gehören zu den 2250 Grundschülern, die in diesem Jahr durch das DLRG-Projekt „Augsburger Kids auf Schwimmkurs“ beim Schwimmunterricht begleitet wurden.

21 Schulen in Augsburg sowie aus den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg nahmen daran teil. Gefördert wird das Projekt von der Franziska-van-Almsick-Stiftung. In der Kissinger Grundschule fand zum Abschluss des zweiten Projektjahres eine Feierstunde statt. Dazu kamen auch Frank Lippmann, Vorsitzender des DLRG-Kreisverbands Augsburg/Aichach-Friedberg, und seine Frau Doris Lippmann als Projektleiterin.

Die Zahl der Unfälle nimmt zu

„Zwei Drittel der Kinder können, wenn sie die Grundschule verlassen, nicht oder nicht sicher schwimmen“, sagte der DLRG-Vorsitzende. „Die Zahl der Ertrinkungsunfälle mit Kindern steigt seit Jahren.“ Vor dem Hintergrund dieser besorgniserregenden Entwicklung wurde das Projekt ins Leben gerufen. „Ich bin ganz stolz auf euch, dass ihr jetzt Schwimmer seid“, sagte Bürgermeister Reinhard Gürtner. Er half der Schulamtsleiterin Ingrid Hillenbrand beim Verteilen der Urkunden.

Schwimmunterricht hat in Kissing einen hohen Stellenwert

Schulleiterin Annika Lauter machte keinen Hehl daraus, was für einen großen Stellenwert der Schwimmunterricht an ihrer Schule hat. „Warum ist Schwimmen lernen wichtiger als das Einmaleins?“, fragte die Rektorin in die Schülerrunde. Und die Antwort kam prompt: „Damit wir nicht ertrinken.“ Dank des DLRG-Engagements erhalten die Lehrer beim Schwimmunterricht Unterstützung durch einen ausgebildeten Übungsleiter. Im Falle der Kissinger Grundschüler war es Luisa Weigl vom TSV Friedberg.

„Wir sind das Bindeglied zwischen den Bäderbetrieben und den Schulen und setzen uns dafür ein, dass der Schulschwimmunterricht optimal umgesetzt wird“, erklärte Koordinatorin Doris Lippmann. Herausforderungen gibt es viele zu meistern. Es gebe beispielsweise zu wenige oder zu weit entfernte Bäder. Immer mehr Schulen würden anfragen. „Insofern können wir den vorgeschlagenen Bau einer Schwimmhalle in Mering-St. Afra, unabhängig von den Differenzen zwischen Bauherrn und Gemeinde, nur befürworten.“

 

Quelle: Augsburger Allhgemeine